Berichte von 06/2013

Unser Projekt: Voice of Heaven

Samstag, 08.06.2013

Heute wollen wir euch von unserem neuen Projekt berichten:

Da wir bei unseren Kurzbesuchen vor dem eigentlichen Umzug bereits mit der allgegenwärtigen Armut konfrontiert wurden, machten wir uns Gedanken, ob und wie wir helfen könnten.

Doch wie? Das "Angebot" ist groß.

Eines Abends, nicht wirklich auf der Suche, liefen wir vom Friseur nach Hause und hörten einen Kinderchor. Die Neugier war geweckt und so spickten wir über den Zaun:

Das Erdgeschoss, vielleicht 8x8m, der erste Stock aus Wellblech. Durch die offene Tür sahen und hörten wir eine ganze Horde Kinder lautstark singen....und blieben nicht lange unentdeckt. Wir nahmen die Einladung an wateten durch knöcheltiefes Wasser, da es am Vormittag geregnet hatte, eine kleine Treppe hoch und schon saßen wir im 1. Stock eines Kinderheimes…

Wir waren sehr schockiert, doch eines war sofort klar:
Hilfe ist an allen Enden erforderlich, doch wo anfangen und wie??

 

Auf diesem Bett schlafen 9 Kinder...
Es steht auf Backsteinen, da das Holzgestell vom vielen Wasser während der Monsunzeit vermodert ist.

Nachdenklich gingen wir die restlichen 50 Meter nach Hause und ließen das Gesehene erst mal sacken. Ein paar Tage später - mit Unterstützung unserer Nachbarin Sabine - gingen wir wieder ins Waisenhaus, bepackt mit ein paar Säcken Reis. Die Freude war groß und wir kamen ins Gespräch.

Wir vesuchten herauszufinden, was am nötigsten benötigt wird....Geld. Flori - die ehrenamtliche Waisenhausmama - kümmert sich um insgesamt 25 Kinder für welche sie Schulgebühren, Essen, Miete, Medikamente usw. bezahlen muss.Finanziert wird das ganze durch Spenden.

Da die Bekanntschaft recht neu war, wollten wir nicht sofort die Scheine zücken sondern entschlossen uns letztlich dazu, für ein paar Kinder die Schulgebühren direkt in der Schule gegen Beleg zu bezahlen.

Vorab machte sich Sabine ein Bild von der Schule, brachte die Gebühren in Erfahrung und gab schließlich grünes Licht.

 Natürlich war die ganze Geschichte auch immer mal wieder Gesprächsthema bei Familie und Freunden und wir hörten immer wieder ein „Wir wollen uns auch beteiligen“

So konnten wir gemeinsam statt der ursprünglich geplanten 2, für insgesamt 7 Kinder die Schulgebühren übernehmen.

Flori war gerührt, ich meine sogar ein paar Tränen gesehen zu haben.

Immer mal wieder schauen wir im Kinderheim vorbei und sind inzwischen gern gesehene Gäste. Flori lädt uns dann auch mal zum Kaffee oder Chai ein.
Zugegeben wir kommen meistens auch nicht mit leeren Händen